Einleitung
Fast 500 Jahre lang bedienten sich die Siedler am unteren Lauf des Tibers , also die Hirten und Bauern, beim Kauf oder sonstige Wertübertragungen ungeformter Bronze. Die einfachem Menschen begnügten sich mit den Metallen des täglichen Bedarfs, dem Erz. Als Hirten und Bauernvolk diente der kostbarste Besitz wie das Vieh als Wertmesser und Zahlungsmittel. (Von „pecus“, das Vieh, leitet sich dann später das römische Wort für Geld „pecunia“ ab.)
Ab dem 3. Jahrhundert vor Chr. wurde in Rom die Geldherstellung unter die Aufsicht des Staates gestellt. Währungseinheit war das As, das Pfund zu 288 Scrupeln = 327,45 g, eingeteilt in 12 Unzen. Die großen Backsteinähnlichen Bronzeguss-Stücke (Aes signatum) und die kleineren Runden als aes grave bezeichnet, bilden für fast 100 Jahre das offizielle in Rom gefertigte Geld, das zum Umlauf eigentlich nicht geeignet war.
In Unteritalien und Sizilien prägten dagegen die römischen Eroberer die Silber- und Goldmünzen der griechischen Stadtstaaten mit ihrem eigenen nationalen Symbolen nach anhand der vorgefundenen griechischen Münzstätten und ihrer Stempelschneider. Somit tragen die ersten römischen Edelmetallprägungen noch den Stil der griechischen Münzen.
Das Denar-System
Zu Beginn des 2. Jahrhunderts vor Chr. wurde die Hauptmünzstätte nach Rom verlegt. Die Prägeanstalt befand sich auf dem Kapitol neben dem Tempel der Juno Moneta. Hier leitet sich das römische Wort für das Münzgeld „Moneta“ her. Ein Begriff, der sich bis heute erhalten hat. In Rom geriet die Geldherstellung in die Hände der Oligarchie. Junge Männer aus angesehenen Familien waren, bevor die zu höheren Ämtern im Staat als Ädilen, Quästoren, Prätoren und Konsuln aufsteigen konnten, mit der Überwachung und Organisation des Münzwesens beauftragt. Die Münzbilder wurden nun von ihnen zur selbstherrlichen Eigen- und Familienpropaganda missbraucht. Die Avers-Gestaltung der Denare war vielfältig, da die einzelnen Münzmeister die Münzen frei gestalten konnten. So findet man Revers die Viktoria, die ihre Rosse zum Trab antreibt oder den behelmte Kopf der Göttin Roma. Erst unter Gaius Julius Cäsar änderte sich die Vorderseite des Denars, war er der erste Lebende, der auf einer römischen Münze abgebildet wurde. Seit dem zweiten punischen Krieg war der silberne Denar (4,0 – 4,5 g reines Silber) die am häufigsten geprägte Münze. Goldmünzen wurden in der republikanischen Zeit nur sehr selten, in Ausnahmefällen und geringen Auflagen geprägt. Unter den Kaisern Vespasian (69 – 79 n. Chr.), Titus (79 – 81 n. Chr.) und Domitian (81 – 96 n. Chr.), aber besonders unter Kaiser Trajan (98 – 117 n. Chr.) wurden große Mengen der republikanischen Denare aus dem Verkehr gezogen und eingeschmolzen, um das Silber als wertvolles Rohmaterial zu nutzen. Neben dem Sold für die Legionen entstand im römischen Reich bei den oberen 10.000 die Leidenschaft für schweres silbernes Tafelgeschirr. Bereits seit Nero (54 – 68 n. Chr.) war der Silbergehalt auf 3,3 g plus 10 % Beimischungen gefallen. Neben dem geringen Silbergehalt gab es auch Münzen, die nur Silberplattiert waren, d.h. es handelt sich um Münzen, die einen Kupferkern besaßen, der unter einer Silberauflage verborgen war.
Prägearten im 1. – 3. Jahrhundert n.Chr.
Aureus – Sesterz – Aes-Münze – Asse und Doppelasse (Dupondien) Gewicht Rückseiten aller in Rom geprägten Aes-Münzen tragen die Buchstaben S C (Senatus Consulto – Auf Beschluss des Senats)
Text wird ergänzt bzw. fortgesetzt mit Fotos